Zurück in die Discozeit.
Und so sitze ich also im Zug nach Dresden.
Die Heimat grüßen.
Es ist ein merkwürdiges Gefühl, denn wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mich in den letzten paar Tagen in Berlin im Wedding in meinem Zimmerchen richtig zu Hause gefühlt. Das fällt einem erst jetzt auf, wenn man auf dem Weg zu seinem eigentlichen zu Hause ist.
Ein ganzes Wochenende Dresden wäre gerade wie Urlaub.
Und Urlaub ist schön.
Aber ich fahre Freitag ja gleich weiter nach Großhartmannsdorf, um meine Mitwirker im Projektmanagement fortbilden zu können.
Ebenfalls schön.
Da wird man fast nostalgisch, wenn ich überlege, dass es nun fast genau 4 Jahre her ist, dass ich dort unten am Teich meine MiWi-Ausbildung hatte.
Und jetzt?
Jetzt hat nicht der „Ernst des Lebens“, sondern einfach das Leben begonnen. FSJ würde ich nun wirklich nicht als den „Ernst des Lebens“ bezeichnen, das wäre dann doch übertrieben. Aber es ist eben keine Schule. Man geht arbeiten. Und vor allem: Man kommt nach Hause und hat den Kopf frei für andere Dinge, denn die Arbeit liegt im Büro - und dort liegt sie auch gut! Es gibt keine Vorträge, Hausaufgaben, Langzeitarbeiten oder anderen Kram, der noch erledigt werden soll.
Schülerdasein ist halt leider fulltimejob.
Und umso mehr genieße ich meinen Feierabend.
In die S-Bahn setzen. Nach Hause laufen. In den vierten Stock hochkriechen. Zeug in die Ecke werfen. Tee kochen. Hinsetzen. Der Dämmerung zuschauen. Tee trinken und Suppe kochen oder belegte Brote machen. Ins Bett verkriechen. Internet und Co anwerfen.
Klingt nerdig? Ist aber geil!
Ebenso klasse war auch der gestrige Abend.
Pille hat für eine Woche Schule in Berlin gehabt und einen Schlafplatz gesucht.
Also: Lotte. :D
Ich hab ja schließlich auch viele viele qm zu teilen!
Und so saßen wir gestern Abend auf dem Dach. Schauten einem wenig kitschigen Sonnenuntergang und der aufkommenden Nacht zu. Tranken Wein und smökerten. Bis es zu kalt wurde und wir unsere Küche aufgesucht haben. Dort dann noch ein Tütchen vernichtet und gegessen und mit Ruth unterhalten.
Dann war‘s kurz vor 1 Uhr und wir haben Schlafsack und Isomatte aufgebaut.
Wecker stellen.
Licht aus.
Schlafen.
Heute ist Pille dann kurz vor 8 Uhr zur Schule gefahren und ich hab mich noch mal umgedreht. Um 9 Uhr dann aufgestanden, abgewaschen (nach ein paar Tagen auch echt notwendig) und geduscht. Dann meine Sachen für‘s Wochenende gepackt und zur Arbeit gefahren.
Tjoa...und nun sitze ich ja wie gesagt im Zug (Sparpreise der Bahn und trotzdem noch Abzocke). „Zurück in die Discozeit“ prangt mir eine Überschrift aus dem Bahnmagazin entgegen. Das führ ich mir jetzt zu Gemüte! :D
Ich wünsche euch alles Gute und, dass ihr auch einen Ort habt, den ihr euer zu Hause schimpfen könnt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen